6.Tag, Donnerstag 28.06.2012

 

Stüdlhütte – Salmhütte- Glocknerhaus (2132m)

 

Donnerstag, 6:00Uhr, wir werden geweckt. 16er Lager, fast voll, also auch fast 16 „Wecker“! Nach dem guten Frühstück vom Buffet brechen wir bei herrlichem Wetter und guter Sicht auf den Großglockner gegen 7:45Uhr auf.

Immer mit dem Glockner im Rücken, steigen wir zunächst immer wieder durch kleine Schneefelder über den Schuttsteig, der durchs Gletschervorfeld des Ködnitzkeeses und über den Sandriegel leitet ab, um anschließend zwei Felssporne zu umgehen. Hinter dem zweiten Sporn geht es dann links in steilen Kehren einen Geröllhang zur Pfortscharte (2827m) hinauf. Der ganze Hang ist aufgeweicht und rissig. Der ledierten Beschilderung und dem teilweise kaum erkennbaren Weg nach zu urteilen, kommt hier ab und zu auch mal ein Stück Hang den Selben herunter.

Oben, neben der Scharte, Sonnen sich gleich mehrere der bärtigen Tiere aus unserem Logo! Allerdings ergreifen die Steinböcke kurz darauf die Flucht.

Auch die Ostseite ist anfangs relativ steil, läuft aber um ein Eck herum nach links bald auf die flachen Ebene des Naßfeldes aus und führt über einige Bachläufe gemütlich zur Salmhütte (2644m) hinüber. Durch das Hohenwartkar wird der Großglockner nochmal in voller Pracht sichtbar.

Da ein Hubschrauber sowieso gerade die Salmhütte mit Proviant und Bier beliefert, machen wir ne kurze Pause.

(Ein Versorgungsflug von 2Std. mit dem Hubschrauber im Pendelverkehr kostet übrigens ca. 5000€! Das erklärt auch die Bierpreise! J)

Nach einer halben Stunde machen wir uns wieder auf den Weg.

Längs dem Wiener Höhenweg (Nr.741) schneiden wir die begrünten, teilweise recht steilen Hänge auf der Südseite des Schwerteck-Kammes über dem Leitertal, verlieren dabei langsam etwas an Höhe und müssen schließlich zum Überstieg am Ostgrat des mittleren Leiterkopfes wieder ein Stück ansteigen. Die eigentliche Stockerscharte (2443m), nach der dieser Übergang oft benannt wird, bleibt rechts unterhalb.

Oben auf 2505m angekommen, können wir bereits das Glocknerhaus, das Ziel der heutigen Etappe sehen. Und auch Benny muss dort unten irgendwo stecken.

Auf der Nordseite führt der Steig anfangs über steilere Schrofen ergab. Nach zwei Kehren gelangt man zur Hangstufe „Am Seele“ (2230m). Von hier führt der Steig über unschwieriges Gelände hinunter zum Margaritzen-Stausee (2016m). Dort gehen wir dann links am Ufer entlang und steigen noch am Fuß der Pasterze zum Kaiser-Franz-Josef-Haus auf. Unterwegs geht’s über eine „interessante“ Hängebrücke.

Unterhalb des Kaiser-Franz-Josef-Hauses geht es noch einmal in sehr steilen Kehren entlang der „Gletscherbahn“ hinauf zum hässlichen Parkhaus am Ende der Stichstraße zur berühmten Franz-Josef-Höhe.

Oben erwartet uns zwar Benny, aber auch ein kleiner Kulturschock: Hunderte von Touris in Sandalen, bestaunen die Bergwelt und auf Schildern beschriebene Marmots (Murmeltiere) und Steinböcke.

Für uns, nach einer Woche in (fast) Abgeschiedenheit und zwischen zahllosen echten Viechern aller Art, doch sehr ernüchternd.

Nach einer Suppe und einem Weizen steigen wir dann noch die knapp 300hm zum 2132m hoch gelegenen Glocknerhaua ab, das direkt an der viel befahrenen Hochalpenstraße liegt.

Nach einer Dusche, ein paar Weizen, einem sehr guten Abendessen und einer nicht so guten 2:1 Niederlage im EM-Halbfinale gegen Italien, gehen wir um 23:30Uhr ins Bett.

 

Gehzeit ca. 5.5 Std., 18.8km, ▲   1004hm, ▼   1680hm