Großvenediger-Hochtour

 

Freitag 12.07.2013

 

Johannishütte- Defreggerhaus- Großvenediger- zurück zur Johannishütte

Freitagmorgen 4:45Uhr: Im Licht der Stirnlampen und bei knapp über 0 Grad, machen wir uns über den Südanstieg auf, in Richtung Großvenediger-Gipfel auf 3674m, derweltalten“ Majestät“ (Erstbesteiger Ignaz v. Kürsinger), einem gewaltigen Gletscherberg mit vier Riesengraten, zwischen Venedigerscharte (3413m), Kleinvenediger (3477m) und Weißem Zahn (3350m).

Abwechslungsreiches Gelände erwartet uns bei der Besteigung des höchsten Berges des Salzburger Landes, einem der beliebtesten Ostalpenberge. Rund um den Gipfel gibt es vier große Gletscher: Schlatenkees im Osten, Dorferkees im Südwesten, Obersulzbachkees im Nordwesten und den Untersulzbachkees im Norden.

Nach der Johannishütte geht es über den Zettalunitzachbach und kurz darauf an einer Weggabelung rechts über Fels- und Moränenrücken ansteigend. Ab einer Höhe von ca. 2720m schließlich nach Norden und in Kehren weiter bergauf an der Ostseite des felsigen Mullwitzköpfls (2957m) entlang zum Defreggerhaus (2962m).

Nachdem alle in der Hütte mal „auf dem Häuschen“ waren, und Verpflegung in Form von Schokoriegel aufgenommen haben, legen wir
noch die Hüftgurte an, und weiter geht´s nach Norden 
zum Ende des
Mullwitzaderl (3241m)
hinauf, bis kurz vor den Gletscher zum Anseilpunkt.

Von hier geht es etwas hinunter zum Gletschereinstieg und nordwestlich über das „eigentlich“ spaltenreiche Innere Mullwitzkees. Heute ist es aber mit viel Schnee bedeckt und stellt uns nur eine „sichtbare“ Spalte in den Weg. Weiter geht´s zwischen Hohem Aderl (3504m) und Rainerhorn (3560m) steil hinauf auf den Gletschersattel des Rainertörls (3422m).

Eine Binsenweisheit unter Bergsteigern besagt: Je näher man einem Berg kommt, desto weniger sieht man von ihm.

Hier, am Oberen Keesboden, dem Sammelpunkt der Normalanstiege, einer flachen Firnmulde am obersten Schlatenkees, trifft das voll zu! Über den Südosthang des Großvenedigers geht es hinauf zum, auch heute, vereisten Südgrat auf den Vorgipfel, einer großen Gipfelwechte.

Hier präparieren wir uns, nach einer kleinen Pause, für die kurze Überschreitung des schmalen und ausgesetzten Gipfelgrates zum heiß ersehnten Gipfelkreuz. Da es links und rechts ziemlich steil runter geht, löst das Erreichen des Gipfelkreuzes einiges an „positiven Emotionen“ aus!

Bei herrlichem Sonnenschein haben wir eine
unglaubliche Fernsicht u.a. bis zur Bernina und zum Ortler.

Nach einer weiteren Pause auf dem Vorgipfel, machen wir uns an den langen Abstieg über den gleichen Weg zurück. Mit Zwischenstopp und einer ausgedehnten Rast am Defreggerhaus sind wir gegen ca.15:30Uhr wieder an der Johannishütte. Bei einem Weißbier auf der Terrasse, verblutet die Sonne am gezackten Horizont.

 

Gehzeit ca.8Std., 16.0km, ▲  1635hm, ▼    1635hm


Kartenmaterial:

 

Alpenvereinskarte, 1:25000, Blatt 36 „Venedigergruppe“

 

Kompass, 1:50000, Nr.38, „Venedigergruppe-Oberpinzgau“

 

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